Publisher's Synopsis
Was veranlasst Alain Robbe-Grillet zu Beginn der 1950er Jahre dazu, einen 'neuen Roman' zu entwerfen? Nicht zuletzt eine neue, im Entstehen begriffene Epistemologie, die sich aus heutiger Sicht als eine konstruktivistische erweist. Mit dem Konstruktivismus teilt Robbe-Grillet eine dezidiert antirealistische Weltsicht, die davon ausgeht, dass die Wirklichkeit nur ein kognitives Konstrukt ist und der Mensch die Welt nie erkennen kann, wie sie 'eigentlich' ist. Schon in seinem Debutroman Les Gommes (1953) setzt Robbe-Grillet den Konstruktcharakter der Wirklichkeit eindrucklich in Szene. In den 60er/70er Jahren fokussiert er dann vor allem die Konstruktivitat des Textes, ab den 80er Jahren zusatzlich die des Ich. Der vorliegende Band untersucht erstmals systematisch die Bezuge von Robbe-Grillets narrativer Asthetik zur konstruktivistischen Erkenntnistheorie und zeigt ihre Bedeutung fur das Gesamtwerk auf.