Publisher's Synopsis
Im zweiten Band seiner Phanomenologie der Schuld analysiert Ricoeur die Symbolsprache, mit der der Mensch Stellung zum Bosen nimmt. Dabei geht er drei grossen Ursymbolen nach: Makel, Sunde und Schuld. Der Weg der Untersuchung fuhrt durch die primitiven Religionen, durch die griechische und biblische Rechtsauffassung und endet in der Sackgasse des "skrupulosen Gewissens" der Pharisaer. In einem weiteren Teil des Buches kommt eine bestimmte "Mythenreihe" zu Wort, die einer typologischen Ordnung folgt: das Schopfungsdrama, der bose Gott der Tragik, der Adamsmythos und der Mythos der verbannten Seele. Diese Hermeneutik der Mythen weist in die Richtung einer neuen Philosophie, die die Symbole, jenseits einer transzendentalen Deduktion, in den Rang von Existentialbegriffen erhebt.