Publisher's Synopsis
Nach dem Ende aller Ursprungs-Mythen der Kunst samt ihrer Anti-Mythen ist es um sie schlecht bestellt. Verkapselt im omnipotenten Markt feiert eine Gruppe von Kunstler-Stars internationale Erfolge mit imposanten Ausstellungen. Bedient von Theorie-Lieferanten verschafft sie sich ein gutes Theorie-Gewissen. In der hochtourigen Okonomie einer zur Schau gestellten Luxus-Kunst poliert eine nicht selten banale Theorie den stumpf gewordenen Geist noch auf. Warum man sich fur dieses sich in sich spiegelnde Kunst-System noch interessieren soll, ist im Lichte des grossartigen Verlusts seiner Geschichte nicht leicht zu sagen. Nicht unahnlich wie die Philosophie saugt die Kunst vampirisch an ihrer eigenen Vergangenheit, um sich uber ihre systemtheoretische Banalitat hinaus moglicherweise einen Zauber zu besorgen, der sich im Blut dieser Vergangenheit mitteilt. Der Zauber ist eine spate Form des Gottlichen und Erotischen, das in den abgespaltenen Anfangen vielleicht noch sein Wesen treibt. Das Buch beschreibt Tragodien, Skulpturen, Gedichte, Novellen, Musikdramen, Videoclips und Filme, um die Lebendigkeit der Kunst aus dem Licht der verlorenen Anfange einen Moment lang zum Leuchten zu bringen. Aus dem Inhalt: Eros und Aura * Musengesang * Von tragischen Zerruttungen und komischen Kompassnadeln * Platonische Erektionen * Corpus Christi und der goldene Pfeil * Velazquez und der unsterbliche Christus * Schopenhauer und die kleinen Maxillen der Frau * Wagners Weltatem * Die Unverborgenheit oder Courbets Ursprung der Welt * Rilkes coitus vacui * Kubrick liest Schnitzler und lasst Nicole Kidman das Wichtigste sagen * Houellebecqs Sex ohne Geschlecht * Tarkowski und Bjork interpretieren die Flamme des Begehrens * Erotische Maschinen * Porn-Kunst