Publisher's Synopsis
Jedes Kommunikationsgeschehen ist stets mit einem Erkenntnisgeschehen verbunden - wie umgekehrt jeder Erkenntnisakt ausnahmslos mit einem Kommunikationsakt einhergeht. Kurz: Wer immer sich zum Phanomen Kommunikation aussert, gleich welchen Inhalts und welcher Gestalt, sagt damit - zumindest implizit - notwendigerweise stets zugleich auch etwas aus uber das Phanomen Erkenntnis bzw. vice versa. Dem entsprechend bemerkt Karl Jaspers: Das Denken ist nur in Kommunikation erfullbar; die Kommunikation ist nur durch das Denken zu entfalten. Diese anthropologische Grundgegebenheit wird im vorliegenden Band nun aus geistesgeschichtlicher und transkultureller Hinsicht in den Blick genommen; denn die untrennbare Verschranktheit von menschlicher Kommunikation und Erkenntnis ist stets eingebettet in einen kulturspezifischen Kontext, der als solcher gerade nicht selbstverstandlich ist. Vor diesem Hintergrund wird schliesslich aufgewiesen, dass die Phanomene Kommunikation und Erkenntnis, die primar gerade keinen objektivierbaren Gegenstand darstellen, sondern einen Vollzug, ein - unwiederholbares je neues - Ereignis, ein erweitertes Verstandnis von (Kommunikations-)Wissenschaftlichkeit bzw. die Relativierung jenes mechanistischen Denkrahmens der Moderne (Pietschmann) nahelegen, der im Zuge der erfolgreichen naturwissenschaftlichen Erforschung der Materie in der Neuzeit als zentrales Erkenntnisparadigma etabliert wurde.