Publisher's Synopsis
Was geschieht in der Begegnung zwischen Menschen? Wie sind die Strukturen von gemeinsamer Erfahrung zu bestimmen? Welche Grenzen und Bruche des intersubjektiven Verstehens gibt es? Diesen Fragen widmen sich die philosophischen Untersuchungen in diesem Buch mittels phanomenologischer Intentionalanalysen und anthropologischer Strukturbeschreibungen, die mit metapherngeschichtlichen und narratologischen Uberlegungen verbunden werden. Entgegen einem verbreiteten Okklusionismus in der Theorie des Geistes wird Empathie als Prozess betrachtet, der nicht in abgeschlossenen psychischen Innenraumen stattfindet, sondern in der Offentlichkeit der leiblichen Begegnung und der sprachlichen Interaktion. Die grundlegende Verkorpertheit des menschlichen Bezugs zur Welt, zu Anderen und zu sich selbst bildet den Ausgangspunkt einer Interpretation, die Empathie als multidimensionales Phanomen aufweist. Dabei werden mimetische Synchronisierungen und interaffektive Resonanzen, perzeptives Ausdrucksverstehen und emotionale Aktkomplexionen ebenso wie imaginative und theoretisierende Formen der Mentalisierung in ihren Funktionen und Wechselwirkungen betrachtet.