Publisher's Synopsis
Die um 700 zu datierende Schreibschule von Luxeuil steht am Beginn der vorkarolingischen Buchmalerei, fur deren Entwicklung sie eine nicht zu unterschatzende Rolle spielt. Im Skriptorium des von dem Iren Columban gegrundeten Klosters und wichtigen kirchenpolitischen Zentrums im Frankenreich sind zahlreiche Handschriften eines ganz eigenen Stils entstanden, von denen gut zwei Dutzend - teils fragmentarisch - uberliefert sind. Die Codices, in einigen Fallen mit einleitenden Zierseiten und zahlreichen Initialen farbig ausgestattet, stehen nach dem Niedergang der Antike am Anfang einer neuen europaischen Kunst, die sich unter Karl dem Grossen in der karolingischen Renaissance zur vollen Blute entfalten sollte.Babette Tewes' Studie ist die erste ausfuhrliche monographische Untersuchung des Skriptoriums von Luxeuil. Sie stellt in einem umfassenden Katalog alle Handschriften der Schule zusammen und vergleicht sie mit der Kunst der Zeit. Kunsthistorische Aspekte stehen dabei im Vordergrund, erortert werden jedoch ebenfalls Fragen des historischen Umfeldes, der Palaographie, der Buchwissenschaften und der Kirchengeschichte. Tewes diskutiert die Vorlaufer der vorkarolingischen Kunst und nimmt eine Stilanalyse der kunstlerischen Ausstattung der Handschriften vor, durch die unterschiedliche Schreiberhande erstmals eindeutig voneinander getrennt werden konnen und so eine relative Chronologie der Handschriften aufgestellt werden kann. Der Text wird von einem umfangreichen Abbildungsteil begleitet. Tewes schliesst damit eine seit langem offene Forschungslucke und leistet einen grundlegenden Beitrag zur Erforschung der vorkarolingischen Buchmalerei.