Publisher's Synopsis
Francis Bacons Werk ist in der Paedagogik kaum rezipiert worden. Dies obwohl Bacon der Begruender einer weitreichenden Theorie ist, welche eine paradigmatische Veraenderung der Lern- und Lehrkultur fordert, die mit der Formel vom Dogma zum Experiment umschrieben werden kann. Was heute unter entdeckendem, emanzipatorischem oder lebenslangem Lernen gehandelt wird, geht auf weiten Strecken auf Bacon zurueck, ohne dass dies gebuehrend beachtet worden waere. Diese Studie beleuchtet dieses auffaellige Uebersehen. Das geschieht nicht im Sinne einer Rezeptionsgeschichte, sondern anhand einer Untersuchung der Baconschen Konzeption der Generierung und Vermittlung von Wissen sowie ihrer Verbreitung. Hierzu werden in einem ersten Teil Bacons zentrale Konzepte rekonstruiert und deren paedagogischen Dimensionen herausgearbeitet. Im Zentrum dabei steht das New Learning, das Lernen als einen unabschliessbaren Prozess definiert. Die Konfrontation dieses neuen Lernens mit zeitgenoessischen Theorien der Gelehrsamkeit, Bacons Kritik am hoeheren Bildungswesen sowie seine Reformvorschlaege bilden den Gegenstand des zweiten Teils. Die Kontextualisierung von Bacons New Schooling sowie das Ausleuchten des bis heute existenten Spannungsfelds von wissenschaftlicher Bewegung und paedagogischer Reform runden die Studie ab.