Publisher's Synopsis
Das Wort 'Moral' ist ein wenig angestrengtes Wort in den -post--, also antimodernen Gesellschaften des sogenannten freien Westens. Der Grund dafur ist ganz einfach, da Kriminelle nicht keine Moral haben, sondern eine, mit der man schlecht angeben kann. Und schon gar nicht innerhalb der offiziell gultigen jesusfundamentalistischen Kinderverblodungs- und Knabenschwanzlutscher-Pfafferei. Zudem: Das Personal ist entsprechend. Die Fahigkeit des Menschen zur Moral entspricht ihrer Notwendigkeit; eine Invariante menschlicher Existenz. Es gibt keine Gesellschaften und Menschengruppen ohne Moral, sondern nur unterschiedliche Moral-Qualitaten und -Vereinbarungen. Zeiten, in denen die jeweilige Moral benannt wird oder auch nicht. In der sie offen demonstriert oder camoufliert wird. In der sie offen gefordert und bekannt wird oder Comedy herrscht. Die revolutionare Zeit um 1917 war wesentlich gepragt durch den moralischen Bankrott der alten Profit-Krieger-Gesellschaft. Der erste Weltkrieg mit seinen bis dahin unvorstellbar gewesenen Grauen und den Millionen Toten und Versehrten brachte den Gegensatz zwischen denen, die die gesellschaftlichen Regeln aufstellen, und denen, die ihnen zu folgen haben, die befehlen und die ihre Haut mal zu Markte und mal auf den Schlachtfeldern feilzubieten haben, noch offener und dringender zutage. Es war der Klassen-Krieg der Reichen und Machtigen, der als die Ursache der Ubel, deren Doppelmoral als ein Vehikel ihrer Machtausubung erkannt wurde. In dem Mae, wie die heute westlich Herrschenden das Wort von der 'Doppelmoral' aus der Offentlichkeit entfernt haben und damit auch die viele Jahre tradierte Kritik an ihr, wurde aus jener eine Vielfach-Flexmoral. Dieses Buch verhandelt zunachst, warum und wie die Moral der Kommunisten, der Vaterlandsverteidiger und Lebensbejaher, der Marxisten und Humanisten der Moral der Raubkrieger und KZ-Weltmeister uberlegen war und es auch blieb. Und welchen Anteil sie am Sieg uber die Massenmorderarmeen hatte. Und wie die Revision dieser Moral durch Nikita Sergejewitsch auch eine dieser Uberlegenheit war und sein mute. Wie auch andersherum alle Endsieg-Strategien der Weltherrschafts-Amoralisten sowohl die Zerstorung dieser Moral beinhaltete, als auch ihre Falscherzahlung. So da der scheinbare Bankrott der DDR wie der anderen sozialistischen Gesellschaften seit 1989 auch als ein ohrenbetaubendes moralisches Triumphgeheul zelebriert wird. Das Joseph Goebbels nicht schlechter gekonnt hat. Schon weil es im wesentlichen das selbe ist. Mit den Texten, die die jeweilige Moral behaupten und verteidigen, kann zudem die Geschichtsrevision gezeigt werden. Sowohl indem sie zu den verschiedenen Zeiten Geschichte schon verschieden erzahlen und begrunden, also auch indem sie zeigen, welche Versionen aus den heutigen Diskursen gestrichen sind und welche die eigentlichen, zumeist geheimgehaltenen Quellen heutiger offizieller Geschichtserzahlungen sind. Letzlich geht es also auch um den Sieg uber das materialistische Weltverstandnis. Geschichte ist nicht nur die Geschichte der momentanen Sieger, sondern auch: mal die der Friedensbringer - mal die der Weltherrschaftskrieger.