Publisher's Synopsis
Man lernt hier sehr wenig, es fehlt an Lehrkraften, und wir Knaben vom Institut Benjamenta werden es zu nichts bringen, d. h., wir werden alle etwas sehr Kleines und Untergeordnetes im spateren Leben sein. Der Unterricht, den wir geniessen, besteht hauptsachlich darin, uns Geduld und Gehorsam einzupragen, zwei Eigenschaften, die wenig oder gar keinen Erfolg versprechen. Innere Erfolge, ja. Doch was hat man von solchen? Geben einem innere Errungenschaften zu essen? Ich mochte gern reich sein, in Droschken fahren und Gelder verschwenden. Ich habe mit Kraus, meinem Schulkameraden, daruber gesprochen, doch er hat nur verachtlich die Achsel gezuckt und mich nicht eines einzigen Wortes gewurdigt. Kraus besitzt Grundsatze, er sitzt fest im Sattel, er reitet auf der Zufriedenheit, und das ist ein Gaul, den Personen, die galoppieren wollen, nicht besteigen mogen. Seit ich hier im Institut Benjamenta bin, habe ich es bereits fertiggebracht, mir zum Ratsel zu werden. Auch mich hat eine ganz merkwurdige, vorher nie gekannte Zufriedenheit angesteckt. Ich gehorche leidlich gut, nicht so gut wie Kraus, der es meisterlich versteht, den Befehlen Hals uber Kopf dienstfertig entgegenzusturzen. In einem Punkt gleichen wir Schuler, Kraus, Schacht, Schilinski, Fuchs, der lange Peter, ich usw., uns alle, namlich in der vollkommenen Armut und Abhangigkeit. Klein sind wir, klein bis hinunter zur Nichtswurdigkeit."