Publisher's Synopsis
Excerpt from Zur Erklärung des Plinius: Antikenkranz zum Dreizehnten Berliner Winckelmannsfest
Es herrscht unter den Alterthumsforschern, von welcher Färbung sie immerhin sein mögen, kein Zwiespalt darüber, dass die alten Klassiker als die besten und zuverlässigsten Führer bei kleineren und grösseren Wanderungen auf dem Gebiete antiker Kunst sich bewähren. Dagegen fehlt noch viel an der gerechten Würdigung einer andern nicht minder schätzenswerthen Gattung von Wegweisern, ich meine die antiken Bildwerke. Diese nemlich sind in ungleich höherem Grade geeig net, das Verständniss der klassischen Schriftsteller dadurch zu fördern dass sie durch Unmittelbarkeit und Vollständigkeit der von ihnen dargebotenen Anschauungen, über so manches Dunkel ein unerwartetes Licht verbreiten. Zum Beweise, wie wenig diese Ansicht bei den Schriftgelehrten zur Geltung gelangt ist, lässt sich die That sache anführen, dass selbst bei Denkmälern, welche Schrift und Bild in engem Bunde uns vorführen des Erklärers gelehrter Scharfsinn ausschliessend der Schrift sich zuzuwenden p?egt, ohne dass gleichzeitig das Bild forschender Berücksichtigung unterworfen wird. Es darf indess nicht geleugnet werden, dass die Schuld dieses Uebelstandes nicht minder den Archäologen zur Last fällt, insofern diese der wich tigen Mission nur gar zu wenig nachgekommen sind, die Philologen von der Gleich gültigkeit gegen das bildliche Alterthum abzuleiten. Es würde unfehlbar ihrem Be rufe mehr entsmochen haben die Hälfte ihrer wissenschaftlichen Musse der Er läuterung der Schriftsteller durch Bildwerke zu widmen, statt wie bisher lediglich auf die Herausgabe und Erklärung antiker Monumente ihre Forschung zu beschränken.
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