Publisher's Synopsis
Excerpt from Allgemeines Statistisches Archiv, 1895, Vol. 4
Mit dieser Auffassung erklart sich die methodologische und logische Ueberschätzung der wxakten Wahrscheinlichkeit wie sie schon in der allgemeinen Einleitung der ars conjeetandi zu Tage tritt und in den Werken der Nachfolger bis herauf auf Laplace und Quetelet sich nahezu ins Ungemessene steigert. Bemerkt doch der berühmte Autor des viel zitierten essai philoso phique sur les probabilités im Vorwort: die bedeutsamsten Fra gen des Lebens sind ihrem grössten Teil nach nichts als Probleme der Wahrscheinlichkeit. Das ganze System der menschlichen Er kenntnisse knüpft an die Theorie der Probabilität an. Keine der Wissenschaften ist würdiger unsers Nachdenkens; darum auch keine nützlicher fiir das System des öffentlichen Unterrichts. Fiir die moralischen und politischen Wissenschaften aber ist dem grossen Mathematiker die Wahrscheinlichkeitsrechnung geradezu von unmittelbarer Bedeutung und Verwertung; und zwar dies auf dem Grunde der Analogie der sozialen Phänomene mit jenen Erscheinungen der Natur, deren Ursachen unbekannt oder zu kompliziert sind, als dass ihre Wirkungen der exakten Rechnung unterworfen werden könnten.
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