Publisher's Synopsis
.Man muss die Vergangenheit kennen, um die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten zu können, lautet ein weises Wort. Doch was ist Vergangenheit, ist Geschichte?
Voltaire hat einmal gesagt:
"Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat."
Doch wer hat sich darauf geeinigt?
"Immer schreibt der Sieger die Geschichte der Besiegten."
lautet die Antwort von Bertold Brecht.
Zweifellos ist auch mein Geschichtsbild ein subjektives. Ein objektives aber wird es wohl nie geben. Aber ich möchte meinen Kindern und Enkelkindern eine Antwort geben auf die Bitte: "Erzähl doch mal."
Doch warum schreibe ich nun eine Familiengeschichte, die sich auch an Fremde richtet, für die derartige persönliche Geschichten kaum interessant sind, zumal ich keine "Person des öffentlichen Interesses" bin. Die Antwort auf diese Frage und Anregung, es zu versuchen, gab mir ein bekannter Germanist mit seinen eigenen Erinnerungen.
"Eine Familiengeschichte kann zu erkennen geben, in welcher Weise die großen Geschehnisse einer Zeit auf ein kleines, einzelnes Leben eingewirkt haben, wie sich politische, gesellschaftliche, kulturelle Vorgänge und Veränderungen dort abbilden und widerspiegeln."
Zu meiner Familiengeschichte gehören natürlich auch meine Vorfahren, Familie und Heimat sind die Wurzeln, aus denen wir unsere Kraft ziehen können, wenn wir den Halt verlieren. Aber auch ihr Leben hat die Wurzeln in der Vergangenheit. Das alles hat mich geprägt. Meine Erinnerungen können daher nicht erzählt werden, ohne die großen Epochen und Erzählungen einzubinden.
Jürgen Bussiek