Publisher's Synopsis
Die Wahrnehmung wirtschaftlicher Sachverhalte ist nicht nur ein zentraler Bestandteil der politischen Willensbildung, sondern fuer das vergesellschaftete Subjekt eine Notwendigkeit seiner taeglichen Bewaehrung und insofern ein gewichtiger Bestandteil der Vernunft des Buergers. Die Verifizierung dieser Annahme wird auf Basis der lebensweltlichen Konzeption von Schuetz angegangen und auf das Medienhandeln uebertragen: Je nach seinem praktischen Interesse an der Wirtschaft entscheidet der Rezipient, welche Informationen er mit einem Blick in die Zeitung vertiefen moechte. Diese kognitive Leistung wird als interessierte Rezeption identifiziert und in eine Klassifikation von Alltagserklaerungen ueberfuehrt, die zeigt, wie sich die sinnhafte Aneignung medialer Wirtschaftsinformationen als soziale (Re-)Konstruktion oekonomischer Realitaet beschreiben laesst und zu dem paradox anmutenden Befund fuehrt, dass der sozial handelnde Mensch auch im Medienhandeln jene gesellschaftlichen Strukturen reproduziert, die ihm als objektive Bedingungen gegenuebertreten.
