Publisher's Synopsis
In der romischen Kaiserzeit vollzieht sich ein bis heute wirksamer Paradigmenwechsel im Zeitverstandnis. Wahrend die griechisch-romische Antike vielgestaltige, oft zyklische Modelle der Epochen- und Geschichtswahrnehmung kennt, ist das fruhe Christentum gepragt von einer linearen und eschatologischen Zeitvorstellung. Die konkurrierenden Modelle und ihr Wandel finden in der Literatur ihren Niederschlag: Die eigene Epoche wird als Endzeit, als Umbruch oder Neubeginn, als Blute- oder Verfallszeit wahrgenommen und gedeutet.
Auf einer Tagung an der Bergischen Universitat Wuppertal diskutierten Klassische Philologen, Althistoriker und Theologen den Themenkomplex in synchronem wie diachronem Zugriff. Der Tagungsband 'Von Zeitenwenden und Zeitenenden' zeigt anhand von zehn Fallbeispielen von paganen und christlichen Texten neue Perspektiven, die Eigenart und die Eigendynamik des literarischen Diskurses uber die alte Frage nach dem Ende der Zeit zu bestimmen.