Publisher's Synopsis
Historische Debatten und Kontroversen uber Phanomene der menschlichen Vergangenheit haben die Geschichtswissenschaft seit ihren Anfangen begleitet und sind in vielen Fallen auch in einer breiteren Offentlichkeit auf Resonanz gestossen. Bei der systematisch-vergleichenden Betrachtung dieser Diskurse fallt auf, dass sie einerseits zum Motor konstruktiven Erkenntnisfortschritts, andererseits zum Instrument fur das Erreichen gegenwartiger, haufig politischer Ziele werden konnten. Insbesondere wenn Konstruktion, Variation oder Destruktion eines oder mehrerer grundsatzlicher gesellschaftlicher Mythen in der Debatte mitschwingen, sind umfangreiche Verwerfungen zu erwarten. Zusammenfassend lasst sich immer wieder feststellen, dass die polemische Intensitat einer Kontroverse sich zum wissenschaftlichen Erkenntniswert umgekehrt proportional verhalt, da nur die Einhaltung diskursiver Regeln im Sinne der Prinzipien von "fair play" die Bedingungen fur konstruktive und produktive Auseinandersetzungen schafft.