Publisher's Synopsis
English summary: Countering the widespread antitheoretical affect, Matthias Jestaedt shows the benefits of a sceptical and realistic theory of law, not only for juridical dogmatics but also for legal practice, and distinguishes between the autonomy of the law and the autonomy of juridical science. He demonstrates that the confusion in the rationality of the law and juridical science, which is customary today, is responsible for an understanding and a practice of juridical science which does not maintain a disciplinary identity compared to related sciences and which, in comparison with the practice of law-making, is not limited to the informatory role of a science. In contrast to this, the author is in favour of a legal methodology which respects the contextual commitment and the contingency, the normativity and the positivity of the law.
German description: Dem weit verbreiteten antitheoretischen Affekt entgegentretend zeigt Matthias Jestaedt den Nutzen einer skeptisch-realistischen Rechtstheorie sowohl fur die rechtsanwendungsbezogen arbeitende Jurisprudenz (Rechtsdogmatik) als auch fur die Rechtspraxis selbst auf. Im Zentrum seiner Rechtsgewinnungstheorie, die Rechtserkenntnis und Rechtserzeugung gleichermassen umfasst, unterscheidet er die Eigengesetzlichkeit des Rechts einerseits und der Rechtswissenschaft andererseits und setzt sie zueinander in Bezug. Er demonstriert, dass die heute ubliche Konfusion der zu unterscheidenden Eigenrationalitaten von Recht und Rechtswissenschaft verantwortlich zeichnet fur eine Jurisprudenz, die gegenuber Nachbarwissenschaften keine disziplinare Identitat wahrt und gegenuber der Rechts(erzeugungs)praxis sich nicht auf die Zutragerrolle einer Wissenschaft beschrankt. Demgegenuber pladiert der Autor fur eine Methodik und Dogmatik des Rechts, die die Kontextbindung und die Kontingenz, die Normativitat und die Positivitat des Rechts respektieren und daruber hinaus in Rechnung stellen, dass Systemdenken und Logik Kennzeichen der Wissenschaft vom Recht sind - und nicht ohne weiteres Eigenschaften des positiven Rechts selbst.