Publisher's Synopsis
Als Produkt der europaeischen Romantik wurde der andalusische Flamenco lange Zeit hindurch als geheimnisvoller Ausdruck zigeunerischer Poesie und Musik verstanden, verklaert und kommerziell genutzt. Die Studie entmystifiziert dieses kuenstlerische Genre der andalusischen Moderne im Rahmen der Dialektik von Tradition und Innovation im Uebergang von der laendlich-agrarischen Volkskultur zur urbanen Popularkultur der buergerlichen Gesellschaft. Aehnlich wie der amerikanische Blues, der griechische Rembetiko, der argentinische Tango, der portugiesische Fado, der brasilianische Samba oder neuerdings der algerische Rai wird der Flamenco als ethisch verwurzelt, doch transkulturell sich entwickelnde Musik spaetromantischer Praegung untersucht. Dabei wird insbesondere seine ausserkuenstlerische Bedeutung als identitaetsstiftendes Element bei der Entwicklung und Konsolidierung Andalusiens als Beispiel einer europaeischen Randregion aufgezeigt.